1500 Leute Geben Dir Alle Beziehungs-Ratschlage, Die Du Jemals Brauchen Wirst

Weißt du was? Ich habe vor zwei Wochen geheiratet. Und wie die meisten Leute, habe ich ein paar ältere und weisere Leute nach ein paar schnellen Ratschlägen zu ihrer Ehe gefragt, um sicher zu gehen, dass meine Frau und ich nicht in das (gleiche) Bett scheißen. Ich denke die meisten frisch Verheirateten tun das – nach Rat fragen, um nicht in das gleiche Bett zu scheißen – besonders nach ein paar Cocktails von der offenen Bar, für die sie gerade viel zu viel Geld bezahlt haben.

Aber da ich mit ein paar weisen Worten nicht zufrieden war, habe ich einen Schritt weitergedacht.

Ich habe durch meine Homepage nun mal Zugriff zu hunderten von tausenden klugen, erstaunlichen Leuten. Warum sollte ich also nicht sie um Rat fragen? Warum sie nicht fragen nach ihren besten Beziehungsweise/Ehe-Ratschlägen? Warum nicht all ihre Weisheit und Erfahrung vereinen, in etwas unkompliziertes und sofort Anwendbares für jede Beziehung, egal wie du bist und wie sehr du seine/ihre Probleme leid bist?

Warum nicht DEN ULTIMATIVEN BEZIEHUNGS-RATGEBER DER ALLE BEZIEHUNGS-RATGEBER ÜBERFLÜSSIG MACHT aus dem Meer der klugen und sichern Partner und Liebhaber hier holen?

Also, das habe ich gemacht. Ich habe eine Woche vor meiner Hochzeit den Aufruf gestartet – Jeder der für mehr als 10 Jahre verheiratet und in der Beziehung immer noch glücklich ist: Welche Lektionen würdest du anderen geben, wenn du könntest? Was hat bei Dir und deinem Partner geklappt? Und wenn du geschieden bist, woran seid ihr gescheitert?

Die Rückmeldungen waren überwältigend. Fast 1.500 Leute haben geantwortet, viele von ihnen waren Seiten, nicht Absätze von Antworten. Ich habe fast zwei Wochen gebraucht um das alles zu lesen, aber ich habe es getan. Und was ich gefunden habe hat mich verblüfft…

Die Antworten waren unglaublich wiederholend.

Das ist keine Beleidigung oder so. Eigentlich ist es das genaue Gegenteil. Sogar eine Erleichterung. Es waren alles kluge und wortgewandte Leute aus allen Lebenslagen, aus aller Welt, alle mit ihren eigenen Geschichten, Tragödien, Fehlern und Erfolgen…

Und doch sagten sie alle so ziemlich das gleiche Dutzend an Dingen.

Was bedeutet, dass diese Dutzend oder so Dinge ziemlich wichtig sein müssen… und noch wichtiger, sie funktionieren.

Und hier sind sie.

1. SEID ZUSAMMEN AUS DEM RICHTIGEN GRUND

„Sei nie mit jemandem zusammen, weil jemand anderes dich dazu gedrängt hat. Ich habe das erste Mal geheiratet, weil ich katholisch erzogen wurde und es so erwartet wurde. Falsch. Ich habe ein zweites Mal geheiratet, weil ich unglücklich und einsam war und ich dachte, eine liebende Frau zu haben würde das alles für mich richten. Auch falsch. Es hat mich drei Versuche gekostet um herauszufinden, was schon von Anfang an offensichtlich hätte sein sollen. Der einzige Grund aus dem man jemals mit einer Person zusammen sein soll ist, weil du es einfach liebst bei ihr zu sein. Es ist wirklich so einfach.“

– Greg

Bevor wir überhaupt dorthin kommen, was man in seiner Beziehung tun sollte, beginnen wir damit was man nicht tun sollte. Als ich meine Leser um Rat gefragt habe, habe ich eine Bitte ausgesprochen, die sich als erleuchtend herausgestellt hat. Ich habe Leute die zweimal oder dreimal (oder viermal) verheiratet waren gefragt, was falsch gelaufen ist. Wo haben sie es vermasselt? Die häufigste Antwort war, „mit der Person aus den falschen Gründen zusammen zu sein.“

Ein paar dieser falschen Gründe waren:

Druck von Freunden und Familie.

Sich wie ein „Loser“ fühlen, weil sie Single waren und sich an die erstbeste Person gehängt haben die vorbeikam.

Zusammen sein wegen dem Image – Weil die Beziehung gut aussieht am Papier (oder auf Fotos), nicht, weil die zwei Leute einander lieben.

Jung und naiv zu sein und hoffnungslos verliebt und denken, dass Liebe alles regeln würde.

Foto: „Stummes nacktes Mädchen am Strand. Sieht gut aus, ich mache einen Ring drauf.“

Während wir durch den Rest dieses Artikels gehen, alles was dazu führt, dass eine Beziehung „funktioniert“ (und mit funktioniert meine ich, dass sie für beide Leute glücklich und dauerhaft ist), benötigt eine aufrichtige, tiefgründige Bewunderung füreinander. Ohne diese gegenseitige Bewunderung wird alles andere zerfasern.

Der andere „falsche“ Grund eine Beziehung zu beginnen ist, wie Greg gesagt hat, um „sich zu reparieren“. Dieser Wunsch, die Liebe eines anderen zu nutzen, um die eigenen emotionalen Probleme zu lindern, führt unvermeidbar zu einer Co-Abhängigkeit. Es entwickelt sich eine ungesunde und zerstörerische Dynamik zwischen zwei Personen, die zustimmen die Liebe des anderen als taktische Ablenkung von der eigenen Selbst-Abscheu zu nutzen. Zur Co-Abhängigkeit kommen wir später wieder in diesem Artikel, aber für jetzt ist es sinnvoll aufzuzeigen, dass die Liebe selbst neutral ist. Sie ist etwas das sowohl gesund wie ungesund, hilfreich wie gefährlich sein kann, abhängig davon warum und wie man jemanden liebt und von jemandem geliebt wird. Für sich selbst ist die Liebe niemals, genug eine Beziehung aufrecht zu erhalten.

2. HABE REALISTISCHE ERWARTUNGEN ÜBER BEZIEHUNG UND ROMANTIK

„Man wird garantiert nicht an jedem Tag seines restlichen Lebens verrückt nacheinander sein, und dieser ganze „glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ Blödsinn führt die Leute nur dazu zu Versagen. Sie gehen in ihre Beziehung mit diesen unrealistischen Erwartungen. Dann, sobald sie feststellen, dass sie nicht mehr ‚verrückt‘ sind, denken sie ihre Beziehung ist gebrochen und vorbei und sie müssen sie beenden. Nein! Es wird Tage geben, oder Wochen, oder vielleicht sogar noch länger, an denen man überhaupt nicht „schnulzig-schmalzig“ verliebt ist. Man wird sogar eines Morgens aufwachen und denken, „Oh, du bist ja immer noch da…“ Das ist normal! Und noch wichtiger, das auszustehen ist es absolut wert, denn das wird sich auch ändern. In einem Tag, oder einer Woche, oder etwas länger, wirst du diese Person ansehen und eine gigantische Welle der Liebe wird dich überfluten, und du wirst sie so sehr lieben, dass du denkst dein Herz kann es nicht mehr halten und es wird platzen. Weil die Liebe am Leben ist und sich ständig entwickelt. Sie wächst und schrumpft und reift und vertieft sich. Es wird nicht mehr so sein wie es war, oder wie es sein wird, und das soll es auch nicht sein. Ich denke, wenn mehr Paare das verstehen würden, wären sie nicht so geneigt in Panik zu verfallen und eilen um die Beziehung zu beenden oder sich scheiden zu lassen.“

– Paula

Liebe ist ein lustiges Ding. Vor langer Zeit dachten Leute ernsthaft, dass Liebe eine Krankheit sei. Eltern warnten ihre Kinder davor, und Erwachsene haben schnell Hochzeiten arrangiert, bevor ihre Kinder alt genug waren etwas Dummes zu tun im Namen ihrer Gefühle.

Das ist weil die Liebe, während sie uns schwindlig und High fühlen lässt als hätten wir einen Schuhkarton voll Kokain geschnupft, uns hochgradig irrational macht. Wir alle kennen den Burschen (oder das Mädchen), der aus der Schule ausgestiegen ist, sein Auto verkauft hat und das Geld ausgegeben hat um nach Tahiti abzuhauen. Wir kennen auch alle den Burschen (oder das Mädchen), der ein paar Jahre später schmollend zurück kam und sich fühlt wie ein Idiot.

Foto: „Romeo und Julia ist keine Liebesgeschichte. Es ist eine 3-Tages Beziehung zwischen einer 13-jährigen und einem 17-jährigen,

die 6 Tote verursacht hat. Ernsthaft, für jeden der es wirklich gelesen hat.“

Das ist ungezügelte Liebe. Es ist der Weg der Natur, uns zu täuschen und dazu zu bringen verrückte und irrationale Dinge zu tun, damit wir uns mit anderen Personen paaren – Vielleicht weil wenn wir aufhören würden über die Konsequenzen von Nachwuchs nachzudenken, und für immer mit der gleichen Person zusammen wären, würde es wohl niemand jemals tun. Wie Robin Williams gescherzt hat, „Wissen Sie, das Problem ist, dass Gott den Männern ein Gehirn und einen Penis gegeben hat, aber nicht genug Blut, um beides gleichzeitig zu benutzen.“

Romantische Liebe ist eine Falle, dazu entworfen, dass zwei Leute die Fehler des anderen so lange übersehen, bis sie Nachwuchs bekommen haben. Das dauert meistens sowieso nur ein paar Jahre. Dieses verwirrende High, das du bekommst, wenn du in die Augen deines Partners siehst, als wären es die Sterne die den Himmel aufmachen – ja, das vergeht größtenteils. Das tut es für jeden. Also, wenn das einmal weg ist, dann muss man wissen, dass man sich für jemanden nach unten gebogen hat, den man ehrlich respektiert und mit dem man es genießt zusammen zu sein. Sonst wird der Weg steinig.

Wahre Liebe – das ist tiefe beständige Liebe die unempfindlich ist für gefühlvolle Launen oder Lust – es ist eine Entscheidung. Es ist eine ständige Verpflichtung zu einer Person, unabhängig von den derzeitigen Umständen. Es ist eine Verpflichtung zu einer Person von der man weiß, dass sie einen nicht immer glücklich machen wird – was sie auch nicht sollte! – und eine Person die sich manchmal auf dich verlassen können muss, genauso wie du dich auf sie verlassen wirst.

Diese Form der Liebe ist viel schwerer. Hauptsächlich weil sie sich oft nicht gut anfühlt. Sie ist nicht zauberhaft. Sie ist voller frühen Morgen Besuchen beim Doktor. Sie entfernt Körperflüssigkeiten die man lieber nicht sauber machen möchte. Sie kommt mit den Unsicherheiten von Personen zurecht und Ängsten und Ideen, selbst wenn man es nicht will.

Aber diese Form der Liebe ist viel befriedigender und bedeutungsvoller. Und am Ende des Tages bringt sie wahres Glück, nicht nur eine weitere Serie von Highs.

„Glücklich bis ans Ende gibt es nicht. Jeden Tag wachst du auf und entscheidest dich deinen Partner und dein Leben zu lieben – das gute, das schlechte und das hässliche. Manche Tage sind ein Kampf und an manchen Tagen fühlst du dich wie die glücklichste Person auf der ganzen Welt.“

– Tara

Viele Leute lernen niemals, wie man diese tiefe, bedingungslose Liebe erreicht. Viele Leute sind stattdessen süchtig nach den Hochs und Tiefs der romantischen Liebe. Sie sind süchtig nach Gefühlen, sozusagen. Und wenn die Gefühle ausgehen, gilt das auch für die Liebe.

Viele Leute gehen in eine Beziehung als einen Weg, um einen Mangel oder einen Hass in sich zu kompensieren. Das ist ein Einweg-Ticket zu einer giftigen Beziehung, denn es macht deine Liebe bedingt – Du wirst deinen Partner so lange lieben, wie du dich besser fühlst. Du wirst solange geben, solange du bekommst. Du wirst sie glücklich machen, solange sie dich glücklich macht.

3. DER WICHTIGSTE FAKTOR IN EINER BEZIEHUNG IST NICHT KOMMUNIKATION, SONDERN RESPEKT

„Was ich Dir sagen kann ist die #1 Sache, das wichtigste über allem anderen ist Respekt. Es ist nicht sexuelle Anziehung, Aussehen, gemeinsame Ziele, Religion oder der Mangel daran. Auch nicht die Liebe. Es gibt Zeiten, wenn man seinen Partner nicht liebt. Das ist die Wahrheit. Aber man will niemals den Respekt zu seinem Partner verlieren. Wenn man einmal den Respekt verliert bekommt man ihn nie zurück.“

– Laurie

Während wir durch hunderte Antworten durchgegangen sind, haben mein Assistent und ich einen interessanten Trend erkannt.

Leute die Scheidungen hatten und/oder mit ihrem Partner nur für 10-15 Jahre zusammen waren, sprachen fast immer über Kommunikation als der wichtigste Teil damit die Dinge funktionieren. Sprecht häufig. Sprecht offen. Sprecht über alles, selbst wenn es weh tut.

Und es gibt dafür einen Grund (zu dem wir später noch kommen).

Aber ich habe festgestellt, dass die Dinge, über die Leute mit Ehen nach 20, 30 oder sogar 40 Jahren sprachen, fast immer Respekt war.

Ich denke, dass diese Leute durch ihre große Erfahrung gelernt haben, dass Kommunikation, egal wie offen, transparent und diszipliniert, an einem Punkt immer einreißt. Konflikte sind absolut unvermeidbar, und Gefühle werden immer verletzt.

Und das Einzige das dich und deinen Partner retten kann, dass eure harte Landung durch menschliche Fehlbarkeit abfedern kann, ist unfehlbarer Respekt füreinander. Der Fakt, dass ihr einander in Hochachtung haltet, einander glaubt – oft mehr als ihr an euch selbst glaubt – und daran glaubt, dass euer Partner sein/ihr Bestes tut, mit allem was sie haben.

Ohne diese Grundlage von Respekt untereinander wird man an den Absichten des Anderen zweifeln. Man wird ihre Entscheidungen beurteilen und in ihre Unabhängigkeit eingreifen. Man wird das Bedürfnis fühlen, Dinge voreinander zu verstecken, weil man Kritik fürchtet. Und das ist der Punkt, an dem die Risse im Gebäude anfangen aufzutauchen.

„Mein Ehemann und ich waren diesen Winter 15 Jahre zusammen. Ich Dachte viel über das nach was uns zusammen zu halten scheint, während Ehen um uns herum zerbröseln (wirklich, es passiert überall… wir scheinen in diesem Alter zu sein). Das eine Wort das immer zu mir kam, ist „Respekt“. Natürlich, das bedeutet Respekt zu zeigen, aber das ist zu oberflächlich. Es nur zeigen ist nicht genug. Man muss ihn tief in sich spüren. Ich respektiere ihn tief und aufrichtig für seine funktionierende Ethik, seine Geduld, seine Kreativität, seine Intelligenz und seine Grundwerte. Von diesem Respekt kommt alles andere – Vertrauen, Geduld, Durchhaltevermögen (weil es im Leben manchmal wirklich schwer ist und ihr beide durchhalten müsst). Ich möchte hören was er zu sagen hat (selbst wenn ich nicht seiner Meinung bin), weil ich seine Meinung respektiere. Ich möchte ihm ermöglichen, etwas Freizeit zu haben in unserem unglaublich geschäftigen Leben, weil ich seine Entscheidungen, wie und mit wem er seine Zeit verbringt respektiere. Und wirklich, was dieser gegenseitige Respekt bedeutet ist, dass wir uns sicher fühlen, wenn wir unsere tiefsten, intimsten Gefühle miteinander teilen.“

– Nicole

Man muss auch sich selbst respektieren. Genauso wie dein Partner sich selbst respektieren muss. Denn ohne diese Selbstachtung fühlt man sich nicht würdig für den Respekt man vom Partner bekommt. Du wirst unwillig sein ihn zu akzeptieren und Wege finden ihn zu untergraben. Du wirst ständig das Bedürfnis haben dich der Liebe würdig zu erweisen, was zurückschlägt.

Respekt für deinen Partner und Respekt für dich selbst sind ineinander verflochten. Wie ein Leser namens Olov sagte, „Respektiere dich und deine Frau. Sprich niemals schlecht zu ihr über über sie. Wenn du deine Frau nicht respektierst, respektierst du dich selbst nicht. Du hast sie ausgewählt – werde dieser Entscheidung gerecht.“

Wie also sieht Respekt aus?

Häufige Beispiele, gegeben von vielen Lesern:

  • Sprich NIEMALS schlecht von deinem Partner oder jammere über ihn bei deinen Freunden. Wenn du ein Problem mit deinem Partner hast, solltest du ein Gespräch mit ihm haben, nicht mit deinen Freunden. Schlecht über sie reden wird deinen Respekt zu ihnen zerfressen. Du wirst dich schlecht fühlen, wenn du bei ihm bist, nicht besser.
  • Respektiere, dass sie verschiedene Hobbys, Interessen und Perspektiven hat wie du. Nur weil ihr Zeit und Energie verschieden verwendet, heißt nicht, dass es besser/schlechter ist.
  • Respektiere, dass ihr in einer Beziehung einig sein sollt, dass ihr ein Team seid, und wenn eine Person eines Teams nicht glücklich ist, dann hat das Team keinen Erfolg.
  • Keine Geheimnisse. Wenn man das wirklich gemeinsam macht und einander respektiert, sollte alles ein faires Spiel sein. Hast du Gefühle für jemanden anderen? Redet darüber. Lacht darüber. Hattest du eine bizarre sexuelle Fantasie die albern klingt? Rede offen darüber. Nichts sollte verboten sein.

Respekt geht Hand in Hand mit Vertrauen. Und Vertrauen ist das Lebensblut jeder Beziehung (romantisch oder anders). Ohne Vertrauen kann es kein Gefühl für Intimität oder Komfort geben. Ohne Vertrauen wird dein Partner in deinem Kopf eine Belastung, etwas das verhindert und analysiert werden soll, nicht eine zu schützende Basis für dein Herz und deinen Kopf.

4. SPRICH OFFEN ÜBER ALLES, BESONDERS DAS, WAS WEH TUT

„Wir sprechen immer darüber was uns aneinander stört, über nichts sonst! Wir haben so viele Freunde, die in Ehen sind die nicht gut funktionieren und sie sagen mir alle was falsch läuft. Ich kann ihnen nicht helfen, sie müssen mit ihrem Partner darüber reden, denn das ist die einzige Person die ihnen heraushelfen können. Wenn man einen Weg finden kann, um immer mit seinem Partner darüber reden zu können was dich stört, dann kann man daran arbeiten.“

– Ronnie

„Es darf keine Geheimnisse geben. Geheimnisse spalten euch. Immer.“

– Tracey

Ich erhalte hunderte Mails von Lesern jede Woche, die um Lebens-Ratschläge bitten. Ein großer Teil dieser Emails inkludiert ihre Probleme in romantischen Beziehungen.

(Diese E Mails sind auch sehr wiederholend.)

Vor ein paar Jahren habe ich bemerkt, dass ich einen großen Teil dieser Beziehungs-E Mails auf die exakt gleiche Weise beantworte.

„Nimm diese E Mail die du mir gesendet hast, druck sie aus und zeig sie deinem Partner. Dann komm zurück und frag noch einmal.“

Diese Antwort wurde so häufig, dass ich sie sogar in mein Kontaktformular auf der Homepage getan habe, weil ich es leid war, sie zu kopieren und einzusetzen.

Wenn dich etwas in einer Beziehung stört, muss man gewillt sein es zu sagen. Es zu sagen bildet Vertrauen und Vertrauen bildet Intimität. Es verletzt vielleicht, aber man muss es trotzdem tun. Niemand sonst kann deine Beziehung für dich reparieren. Es sollte auch sonst niemand. Genauso wie deinen Muskeln Schmerzen zufügen es ihnen erlaubt stärker zu werden, ist ein wenig Schmerz durch eine Schwachstelle in die Beziehung zu bringen der einzige Weg, die Beziehung stärker zu machen.

Außer Respekt war Vertrauen der meist genannte Charakterzug für eine gesunde Beziehung. Die meisten Leute haben ihn im Kontext von Eifersucht und Treue genannt – vertrau deinem Partner, alleine los zu ziehen, werde nicht unsicher oder sauer, wenn du ihn mit jemandem anderen reden siehst, etc.

Aber Vertrauen geht viel weiter als das. Denn wenn ihr wirklich redet über die lange Stecke, kommt ihr zu manchen wichtigen Leben-oder-Tod Dingen. Wenn du morgen Krebs hättest, würdest du deinem Partner vertrauen, dass er sich um dich kümmert? Würdest du deinem Partner vertrauen, wenn er sich eine Woche lang alleine um das Kind kümmern soll? Vertraust du ihm, mit deinem Geld umzugehen oder gute Entscheidungen unter Druck zu machen? Vertraust du ihnen, dass sie dich nicht blamieren, wenn du einen Fehler machst?

Das sind ein paar schwere Dinge die man tun muss. Und sie sind sogar härter zu bedenken, wenn man frisch in einer Beziehung ist. Das ist wie „Oh, ich habe mein Telefon in ihrer Wohnung vergessen, ich vertraue ihr es nicht zu verkaufen und mit dem Geld Crack zu kaufen… denke ich.“

Aber je tiefer die Verpflichtung, desto verflochtener wird euer Leben, und desto mehr musst du deinem Partner vertrauen, dass er in deiner Abwesenheit auch deine Interessen vertritt.

Es gibt einen alten Song von Ben Folds, wo er singt „Es scheint mir, dass, wenn du mir nicht traust, man dir nicht trauen kann.“ Misstrauen hat die Tendenz, Misstrauen hervor zu bringen. Wenn dein Partner immer an deinen Sachen schnüffelt, und Dir Sachen vorwirft die du nicht tust, und all deine Entscheidungen hinterfragt, wirst du, ganz natürlich, anfangen seine Absichten auch zu hinterfragen – Warum ist er so unsicher? Wass wenn er selbst etwas versteckt?

Der Schlüssel im pflegen und erhalten von Vertrauen in der Beziehung ist für beide Partner absolut transparent und verletzlich:

  • Wenn dich etwas stört, sag etwas. Das ist nicht nur wichtig für Probleme die auftauchen, es zeigt deinem Partner auch, dass du nichts zu verbergen hast.
  • Diese ekligen, unsicheren Dinge, die du hasst mit anderen zu teilen? Teile sie mit deinem Partner. Das ist nicht nur heilend, sondern du und dein Partner brauchen ein gutes Verständnis für die Unsicherheiten des anderen und den Weg den ihr wählt um sie zu kompensieren.
  • Macht Versprechen und haltet sie ein. Der einzig wahre Weg, Vertrauen wieder aufzubauen nachdem es gebrochen wurde, ist eine erwiesene Erfolgsbilanz über die Zeit. Man kann diese Erfolgsbilanz nicht aufbauen, bevor die vorherigen Fehler aufgekommen sind und korrigiert wurden.
  • Lerne das zwielichtige Verhalten deines Partners von deinen Unsicherheiten zu unterscheiden (und umgekehrt). Das ist schwer und wird vermutlich Konfrontationen erfordern, die auf den Grund gehen. Aber in den meisten Beziehungs-Kämpfen denkt eine Person das wäre total „normal“ und der andere denkt es ist ein totales Desaster. Es ist oft extrem hart zu unterscheiden, wer irrational und unsicher ist und wer vernünftig ist lediglich für sich aufsteht. Sei geduldig im ausloten was was ist und wenn deine große, krasse Unsicherheit ist (und das wird sie manchmal sein, glaub mir), geh ehrlich damit um. Gestehe es Dir ein. Und strebe an, besser zu werden.

Vertrauen ist wie eine China Platte. Wenn du sie fallen lässt und sie zerbricht, kannst du sie mit viel Arbeit und Sorgfalt wieder zusammenstellen. Wenn du sie fallen lässt und sie ein zweites Mal bricht, wird sie in doppelt so viele Teile zerspringen, und es wird dich viel mehr Zeit und Sorgfalt kosten, sie noch einmal zusammen zu stellen. Aber lass sie oft genug fallen und zerbrechen, dann wird sie in so viele Teile zerspringen, dass du sie nie wieder zusammenstellen kannst, egal was du tust.

5. EINE GESUNDE BEZIEHUNG ERFORDERT ZWEI GESUNDE INDIVIDUEN

„Begreife, dass es an Dir liegt, dass du dich glücklich machst. Das ist nicht die Aufgabe deines Partners. Ich sage nicht, dass ihr nicht nette Dinge für einander machen sollt, oder dass dein Partner dich nicht manchmal glücklich machen kann. Ich sage nur, dass du von deinem Partner nicht erwarten kannst, dass „er dich glücklich machen soll“. Dafür ist er nicht zuständig. Finde als Individuum heraus, was dich glücklich macht. Sei selbst glücklich. Dann bringst du das in die Beziehung.“

– Mandy

In einer Beziehung geht es viel um „Opfer“. Man soll die Beziehung glücklich halten, indem man ständig sich selbst für seinen Partner und seine Wünsche und Bedürfnisse opfert.

Ein wenig Wahrheit steckt darin. Jede Beziehung erfordert von jeder Person, dass sie manchmal etwas bewusst aufgibt.

Aber das Problem ist, wenn all das glücklich sein einer Beziehung von der anderen Person abhängt und beide Personen in einem konstanten Status des Opfers sind. Lies das noch einmal. Das hört sich schrecklich an. Es erinnert mich an ein altes Lied von Marilyn Manson, „Erschieße mich selbst um dich zu lieben; Wenn ich mich selbst geliebt hätte, hätte ich dich erschossen.“ Eine Beziehung die auf Opfer basiert, kann keinen Bestand haben und wir vielleicht dazu führen, dass beide Individuen verletzt werden.

„Beschissene, Co-abhängige Beziehungen haben eine angeborene Stabilität, weil ihr beide gefangen seid in einem stillschweigenden Handel, die schlechten Angewohnheiten des anderen zu tolerieren, weil er deine toleriert und keiner von euch alleine sein möchte. An der Oberfläche scheint es zu sein wie „wir machen Kompromisse in der Beziehung, weil Leute das tun,“ aber die Realität ist, dass sich Ärger aufbaut und beide Parteien werden die emotional gefangene Geisel des anderen und müssen auch noch mit ihrem eigenen Blödsinn auskommen (ich habe 14 Jahr gebraucht, das zu realisieren).“

– Karen

Eine gesunde und glückliche Beziehung erfordert zwei gesunde und glückliche Individuen. Stichwort: „Individuen.“ Das bedeutet zwei Personen mit ihren eigenen Identitäten, ihren eigenen Interessen und Perspektiven und Dinge die sie von selbst tun, zu ihrer eigenen Zeit.

Das ist der Grund, warum der Versuch seinen Partner zu kontrollieren (oder Kontrolle durch deinen Partner zuzulassen) um ihn „glücklich“ zu machen, absolut nach hinten los geht – es erlaubt den individuellen Identitäten jeder Person zerstört zu werden, die eigenen Identitäten die die andere Person angezogen hat und sie ursprünglich zusammengebracht hat.

„Versuch sie nicht zu verändern. Das ist die Person die du gewählt hast. Sie war gut genug geheiratet zu werden, also erwarte nicht, dass sie sich jetzt ändert.“

– Allison

„Gib niemals auf wer du bist, für die Person mit der du zusammen bist. Es geht nur schief und macht euch beide schlecht. Hab die Courage zu sein wer du bist, und am wichtigsten, lass deinen Partner sein wer er ist. Das sind die beiden Personen, in die du dich ursprünglich verliebt hast.“

– Dave

Aber wie tut eines das andere? Nun, das ist nur wenig intuitiv. Aber es ist etwas, das hunderte und hunderte Paare in ihren E Mails wiederholt haben…

6. GEBT EINANDER PLATZ

„Sei sicher, dass du ein eigenes Leben hast, sonst wird es schwieriger ein gemeinsames Leben zu haben. Was ich meine? Habe deine eigenen Interessen, deine eigenen Freunde, dein eigenes Support Netzwerk und deine eigenen Hobbys. Überlappe wo du kannst, aber nicht identisch zu sein sollte Dir etwas geben, worüber du mit anderen reden und ihr einander kennenlernen könnt. Das hilft deinen Horizont zu erweitern als Paar, aber es ist nicht so langweilig wie wenn Beide das exakt gleiche Leben leben.“

– Anonym

Unter den E Mails war eines der gefragtesten Themen die Wichtigkeit davon, Raum und Trennung voneinander zu schaffen.

Die Leute sangen die Loblieder von getrennten Girokonten, getrennten Kreditkarten, verschiedene Freunde und Hobbys zu haben, jedes Jahr getrennte Ausflüge zu machen (das war etwas Großes in meiner eigenen Beziehung). Manche gingen so weit, separate Badezimmer oder sogar separate Schlafzimmer zu empfehlen.

Manche Leute fürchten sich davor, ihrem Partner Freiheit und Unabhängigkeit zu geben. Das kommt von einem Mangel an Vertrauen und/oder der Unsicherheit, dass, wenn wir unserem Partner zu viel Platz lassen, sie herausfinden, dass sie nicht mehr mit uns sein wollen. Generell, je unzufriedener wir mit unserem eigenen Wert in der Beziehung sind, desto mehr werden wir versuchen, die Beziehung und das Verhalten unseres Partners zu kontrollieren.

ABER, noch wichtiger, die Unfähigkeit, deinen Partner sein zu lassen wer sie sind, ist eine subtile Form von Respektlosigkeit. Schließlich, wenn man seinem Ehemann nicht vertrauen kann, auf einen einfachen Golf-Trip mit seinen Kumpels zu gehen, oder wenn man sich davor fürchtet, dass seine Ehefrau nach der Arbeit ein paar Drinks nimmt, was sagt das über deinen Respekt für ihre Fähigkeit, sich selbst zu handhaben? Ich meine, immerhin, wenn du glaubst ein paar Drinks nach der Arbeit seien genug, um deine Freundin von Dir weg zu bringen, dann denkst du offenbar nicht zu viel von Dir selbst.

„Es geht schon seit siebzehn Jahren. Wenn du deinen Partner genug liebst, wirst du ihn lassen wer er ist. Dir gehört weder er, noch mit wem er rumhängt, was er tut und was er fühlt. Es macht mich krank, wenn ich Frauen sehe, die ihre Ehemänner nicht mit ihren Kumpels ausgehen lassen, oder die auf andere Frauen eifersüchtig sind.“

– Nathalie

7. DU UND DEIN PARTNER WERDEN WACHSEN UND SICH UNERWARTET VERÄNDERN; AKZEPTIERE ES

„Nach einem Kurs von 20 Jahren haben wir Beide uns erheblich verändert. Wir haben unseren Glauben geändert, politische Parteien, verschiedene Haarfarben und -Stile, aber wir lieben einander und vielleicht sogar noch mehr. Unsere erwachsenen Kinder erzählen ihren Freunden, was für hoffnungslose Romantiker wir sind. Und das größte das uns stark hält, gibt nichts auf das was andere über unsere Beziehung sagen.“

– Dotti

Ein Thema das wiederholt hervor kam, speziell bei denen die 20+ Jahre verheiratet sind war, wie sehr jede Person sich verändert während die Dekaden anrollen, und wie bereit jeder von uns sein muss, den Partner zu umarmen, wenn diese Veränderungen auftauchen. Ein Leser kommentierte, dass ihr auf ihrer Hochzeit ein älteres Familienmitglied erzählt hat, „Eines Tages, viele Jahre später, wirst du aufwachen und dein Partner wird eine andere Person sein. Stell sicher, dass du dich auch in diese Person verliebst.“

Logischerweise folgt daraus, dass, wenn es eine Grundlage von Respekt für das Interesse jeder Person gibt und Werte die Beziehung untermauern, und jede Person bestrebt ist das eigene Wachstum und Entwicklung zu pflegen, wird sich diese Person, wenn die Zeit vergeht auf verschiedene und unerwartete Weise entwickeln. Dann liegt es in der Hand des Paars, zu reden und sicher zu gehen, dass sie beständig a) der Veränderungen die in ihrem Partner passieren bewusst sind, und b) die ständigen Veränderungen akzeptieren und respektieren, wenn sie auftauchen.

Nun, du liest das vielleicht und denkst, „Sicher, Bill mag jetzt Würstchen, aber in ein paar Jahren bevorzugt er vielleicht Steak. Damit kann ich zurechtkommen.“

Nein, ich rede von manchen sehr ernsthaften Lebensveränderungen. Bedenke, wenn ihr Dekaden mit einander verbringt, wird so manche große Kacke am Dampfen sein. Unter großen Lebensveränderungen haben Leute mir erzählt, dass ihre Ehen durchlebt (und überlebt) haben: Änderung der Religion, in andere Länder ziehen, Tod in der Familie (auch Kinder), ältere Familienmitglieder pflegen, politische Ansichten ändern, sogar die sexuelle Orientierung verändern und in ein paar Fällen die Identifikation mit dem Geschlecht.

Foto: Altes Paar spaziert, Beziehungs-Ratschlag

Erstaunlicherweise haben diese Paare überlebt, weil ihr Respekt füreinander ihnen erlaubt hat, sich anzupassen und jeder Person erlaubt hat, weiterhin aufzublühen und zu wachsen.

„Wenn du dich jemandem anvertraust, weißt du nicht genau wem du dich anvertraust. Du weißt wer sie heute sind, aber du hast keine Idee wer diese Person sein wird in fünf Jahren, zehn Jahren und so weiter. Du musst bereit sein für das unerwartete, und dich wirklich fragen ob du diese Person bewundern kannst, unabhängig von den oberflächlichen (oder nicht so oberflächlichen) Details, weil ich verspreche, fast alle werden sich an einem Punkt entweder verändern oder weggehen.“

– Michael

Aber das ist natürlich nicht einfach. Tatsächlich, manchmal wird es geradezu selbst-zerstörend sein.

Darum musst du sichergehen, dass du und dein Partner wissen wie man kämpft.

8. WERDE GUT IM KÄMPFEN

„Die Beziehung ist ein lebendes, atmendes Ding. Ähnlich wie ein Körper und Muskeln, können sie nicht stärker werden ohne Stress und Herausforderung. Du musst kämpfen. Du musst die Dinge genau besprechen. Hürden machen die Ehe aus.“

Ryan Kaplan

John Gottman ist ein großartiger Psychologe und Forscher, der über 30 Jahre verwendet hat, um verheiratete Paare zu analysieren und nach den Schlüsseln zu suchen, warum sie zusammenkommen und warum sie sich trennen. Es besteht die Chance, dass, wenn du bereits einen Artikel über Beziehungen gelesen hast, du entweder direkt oder indirekt mit seiner Arbeit in Kontakt gekommen ist. Wenn es kommt zu „Warum kommen Leute zusammen?“, dominiert er das Feld.

Was Gottman macht ist, er bittet verheiratete Paare in einen Raum, stellt ein paar Kameras auf und bittet sie dann darum einen Streit zu haben.

Beachte: Er er bittet sie nicht darum darüber zu reden, wie großartig die andere Person ist. Er fragt sie nicht, was sie an ihrer Beziehung am meisten mögen.

Er bittet sie zu streiten. Nehmt etwas womit ihr Probleme habt und redet vor einer Kamera darüber.

Und von der einfachen Analyse des Films mit der Diskussion (oder dem Schreikampf, oder was auch immer) des Paars, kann er mit erstaunlicher Genauigkeit voraussagen, ob ein Paar sich trennen wird oder nicht.

Aber das interessanteste an Gottmans Forschung ist, dass die Dinge die zu einer Trennung führen nicht unbedingt die sind an die du denkst. Erfolgreiche Paare, wie auch nicht erfolgreiche Paare, fand er heraus, streiten regelmäßig. Und manche von ihnen heftig.

Es war ihm möglich vier Charakteristiken auszumachen, die bei einem Paar zu Scheidungen (oder Trennungen) führen. Er hat weitergemacht und sie in seinen Büchern „die vier Reiter“ der Beziehungs-Apokalypse genannt.

Diese sind:

  1. Den Charakter des Partners kritisieren („Du bist so dumm“ statt „Was du getan hast ist dumm“.)
  2. Verteidigung (oder im Grunde, Beschuldigungen abwälzen, „Ich hätte das nicht getan, wenn du nicht dauernd zu spät kommen würdest.“)
  3. Verachtung (den Partner runtermachen und ihn unterlegen fühlen lassen.)
  4. Blockadepolitik (Einen Einwand zurückziehen und den Partner ignorieren.)

Die E Mails der Leser haben das zusätzlich bestätigt. Von den 1.500 oder so Emails, verwies fast jede einzelne auf die Wichtigkeit, mit Konflikten gut umgehen zu können.

Ratschläge von den Lesern beinhalteten:

  • Beleidige oder beschimpfe deinen Partner niemals. Anders gesagt: hasse die Sünde, liebe den Sünder. Gottmans Forschung hat herausgefunden, dass „Verachtung“ – den Partner herabsetzen und erniedrigen – der häufigste Grund für Scheidungen ist.
  • Bring keinen früheren Streit/Einwand in einen aktuellen ein. Das löst nichts und macht den Streit doppelt so schlimm, wie er vorher war. Ja, du hast vergessen den Einkauf auf dem Weg nach Hause mitzunehmen, aber was hat das damit zu tun, dass er beim letzten Erntedankfest zu deiner Mutter unhöflich war?
  • Wenn es zu heiß hergeht, nimm eine Verschnaufpause. Geh aus der Situation heraus und komm zurück, sobald die Gefühle ein wenig abgekühlt sind. Das ist ein großer Schritt für mich persönlich, denn manchmal, wenn Dinge intensiv werden mit meiner Frau, bin ich überwältigt und gehe für eine Weile fort. Ich gehe normalerweise etwa 2-3-mal um den Block und lasse mich für etwa 15 Minuten kochen. Dann komme ich zurück und wir beide sind ein wenig gelassener und können die Diskussion in einem viel versöhnlicheren Ton fortsetzen.
  • Denk daran, dass „recht zu haben“ nicht so wichtig ist, wie dass beide Leute sich respektiert und gehört fühlen. Du hast vielleicht recht, aber wenn du recht hast auf eine Weise, die deinen Partner ungeliebt fühlen lässt, dann gibt es keinen wirklichen Sieger.

Aber all das setzt einen anderen wichtigen Punkt voraus: Sei von Anfang an gewillt zu streiten.

Ich denke, wenn Leute immer über die Notwendigkeit von „guter Kommunikation“ reden (ein vager Rat den jeder gibt, aber bei dem nur wenige Leute klar sagen was es bedeutet), das meine ich: sei bereit unangenehme Gespräche zu führen. Sei bereit diese Auseinandersetzungen zu haben. Sag die unschönen Dinge und sprich sie alle offen raus.

Das war ein ständiges Thema von geschiedenen Lesern. Dutzende (hunderte?) von ihnen hatten mehr oder weniger die gleiche Geschichte zu erzählen:

„Aber es gibt keinen Weg auf Gottes Grüner Erde, dass das alleine ihre Schuld ist. Es gab Zeiten, wo ich große rote Fahnen gesehen habe. Statt zu versuchen herauszufinden was falsch lief, bin ich einfach davon geackert. Ich habe mehr Blumen gekauft, oder Süßes, oder habe mehr Hausarbeiten gemacht. Ich war ein „guter“ Ehemann in jedem Sinne des Wortes. Was ich aber nicht getan habe war, den richtigen Dingen Beachtung zu schenken. Sie hat mir nicht erzählt, dass es keine Probleme gibt, aber es gab sie. Aber statt etwas zu sagen, habe ich alle Signale ignoriert.“

– Jim

9. WERDE GUT IM VERGEBEN

„Wenn du letztendlich immer Recht hast mit etwas – sei still. Du kannst Recht haben und still sein zur gleichen Zeit. Dein Partner wird bereits wissen, dass du Recht hast und wird sich geliebt fühlen, wenn du nicht wie ein Bastard das Schwert geführt hast.“

– Brian

„In der Ehe gibt es so etwas wie einen Streit gewinnen nicht.“

– Bill

Für mich ist der vielleicht interessanteste Teil von Gottmans Forschung der Fakt, dass die meisten erfolgreichen Paare eigentlich gar nicht all ihre Probleme lösen. Tatsächlich findet er heraus, dass es das genaue Gegenteil von dem ist, was die meisten Leute erwarten: Leute in beständigen und glücklichen Beziehungen haben Probleme die niemals komplett verschwinden, während Paare die denken, dass sie immer zustimmen und Kompromisse machen müssen damit enden, sich schlecht zu fühlen und auseinander zu brechen.

Für mich kommt das, wie alles andere auch, zurück zu der Sache mit Respekt. Wenn man zwei verschiedene Individuen hat, die ein gemeinsames Leben beginnen, ist es unvermeidbar, dass sie verschiedene Werte und Perspektiven auf manche Dinge haben und damit aufeinanderprallen. Der Schlüssel ist hier nicht, die andere Person zu ändern – denn der Wunsch deinen Partner zu ändern ist an sich respektlos (für ihn und dich selbst) – sondern eher die Unterschiede zu ertragen, sie trotzdem zu lieben, und wenn die Dinge ein wenig rau werden, ihnen dafür zu vergeben.

„Jeder sagt, dass Kompromiss der Schlüssel ist, aber so sehen ich und mein Ehemann es nicht. Es geht mehr darum, nach Verständnis zu suchen. Kompromiss ist Blödsinn, denn es macht beide Seiten unzufrieden, man verliert ein wenig von sich selbst, dafür, dass man klarkommt. Auf der anderen Seite ist einen Kompromiss ablehnen auch ein Desaster, weil dein Partner dadurch Konkurrenz („Ich gewinne, du verlierst“) wird. Das sind die falschen Ziele, weil man Erfolgs-Orientiert wird, statt Fortschritts-Orientiert. Wenn es dein Ziel ist, herauszufinden woher dein Partner kommt – wirklich verstehen auf eine tiefe Art – kannst du nichts daran ändern, dass du dich durch diesen Prozess veränderst. Konflikte werden viel leichter zu steuern, weil du sie in einem größeren Kontext siehst.“

– Michelle

Ich habe jahrelang geschrieben, dass der Schlüssel zum Glück nicht darin liegt, deine luftigen Träume zu erreichen, oder darin ein paar schwindelerregende Highs zu erleben, sondern darin die Kämpfe und Herausforderungen zu finden, die man durchzuhalten genießt.

Ein ähnliches Konzept scheint in Beziehungen wahr zu sein: Dein perfekter Partner ist nicht jemand der keine Probleme in der Beziehung verursacht, sondern dein perfekter Partner ist jemand, der in der Beziehung Probleme verursacht, bei deren Bewältigung du dich wohlfühlen kannst.

Aber wie wird man gut darin zu vergeben? Was ist damit genau gemeint? Wieder ein Ratschlag von den Lesern:

  • Wenn ein Streit vorbei ist, ist er vorbei. Manche Paare gehen so weit, dass sie das zur goldenen Regel in ihrer Beziehung machen. Wenn der Streit vorbei ist, ist es egal wer Recht hat und wer falsch lag, kommt es nicht darauf an ob jemand gemein war oder jemand nett. Er ist vorbei. Das liegt in der Vergangenheit. Und beide stimmen zu, es so sein zu lassen, ohne es jeden Monat anzusprechen für die nächsten drei Jahre.
  • Es gibt keine Zähltafel. Niemand versucht hier zu „gewinnen“. Es gibt kein „Du gehörst mir, weil du die Wäsche letzte Woche versaut hast.“ Es gibt kein „Bei den Finanzen habe ich immer Recht, also solltest du mir zuhören.“ Es gibt kein „Ich habe ihr drei Geschenke gekauft und sie hat mir nur einen Gefallen getan.“ Alles in einer Beziehung wird gegeben und getan ohne Bedingungen – also: Ohne Erwartung oder Manipulation.
  • Wenn dein Partner etwas vermasselt, trennst du die Absicht von dem Verhalten. Du erkennst die Dinge die du an deinem Partner liebst und bewunderst, und du verstehst, dass er/sie einfach das Beste getan hat, dass sie konnte, trotzdem haben sie es aus Unwissenheit verbockt. Nicht weil sie eine schlechte Person ist. Nicht weil sie dich heimlich hassen und dich verstoßen wollen. Nicht weil jemand anders im Hintergrund sie von Dir wegziehen will. Sie ist eine gute Person. Darum bist du mit ihr zusammen. Wenn du jemals den Glauben daran verlierst, wird es anfangen deinen Glauben an dich selbst zu zerstören.

Und schließlich, wähle deine Auseinandersetzungen weise. Du und dein Partner haben so viel Scheiße zu geben, stellt sicher, dass ihr beide sie für die Dinge aufhebt, die wirklich wichtig sind.

„Ich bin glücklich verheiratet seit 40+ Jahren. Ein Teil meines Rats kommt mir in den Sinn: sucht euch eure Auseinandersetzungen aus. Manche Dinge sind wichtig, es ist von Wert sich darüber aufzuregen. Die meisten nicht. Streitet über die kleinen Dinge und ihr werdet endlos streiten; kleine Dinge kommen den ganzen Tag auf, das fordert mit der Zeit ihren Tribut. Wie die Chinesische Wasserfolter: klein auf kurze Sicht, zerstörerisch mit der Zeit. Bedenke: ist das ein kleines Ding oder ein großes Ding? Ist es Wert darüber zu streiten?“

– Fred

10. DIE KLEINEN DINGE SUMMIEREN SICH ZU GROSSEN DINGEN

„Wenn ihr euch nicht die Zeit nehmt, euch zu Mittag zu treffen, einen Spaziergang zu machen oder zum Dinner auszugehen, und mit einer gewissen Regelmäßigkeit einen Film anzusehen, dann kommt es darauf hinaus, dass du einen Mitbewohner hast. Verbunden zu bleiben in allen Höhen und Tiefen des Lebens ist entscheidend. Vielleicht wachsen eure Kinder auf, dein widerlicher Schwager wird Mönch und deine Eltern werden sterben. Wenn das passiert, wer bleibt übrig? Richtig… Mr./Mrs. Right! Du möchtest nicht 20 Jahre später aufwachen mit einem Fremden, weil das Leben die Bande gebrochen hat die ihr geformt habt, bevor der Sturm der Entrüstung begonnen hat. Du und dein Partner müssen im Auge des Sturms sein.“

– Brian

Von den 1.500 Antworten die ich erhalten habe, haben etwa die Hälfte ab dem einen oder anderen Punkt einen einfachen aber effektiven Rat gegeben: Hört nie auf, die kleinen Dinge zu tun. Sie summieren sich.

So einfache Dinge wie zu sagen „Ich liebe dich“, bevor man zu Bett geht, während einem Film Händchen halten, kleine Gefallen hier und da tun, bei den Hausarbeiten helfen. Jedes aufwischen, wenn man versehentlich auf den Toilettensitz pinkelt (wirklich, jemand hat das geschrieben) – diese Dinge sind alle wichtig und über die Zeit summieren sie sich.

Auf die gleiche Weise wie Fred, der 40+ Jahre verheiratet ist, gesagt hat, dass sich ständig über die kleinen Dinge aufzuregen euch beide runterzieht „wie die chinesische Wasserfolter,“ so summieren sich auch die kleinen Gefallen und das zeigen von Zuneigung. Verliert das nicht.

Das scheint besonders wichtig zu werden, sobald Kinder ins Bild kommen. Eine große Nachricht die ich hunderte Male über Kinder gehört habe: Setz die Ehe an die erste Stelle.

„Kinder werden in unserer Kultur heutzutage verehrt. Von den Eltern wird erwartet, dass sie alles für sie opfern. Aber der beste Weg gesunde und glückliche Kinder großzuziehen, ist eine gesunde und glückliche Ehe. Eine gute Ehe bringt gute Kinder hervor. Also gib deiner Ehe die höchste Priorität.“

– Susan

Foto: Eine glückliche Familie spaziert den Sonnenuntergang entlang

Die Leser haben mich angefleht, regelmäßige „Date Nächte“ beizubehalten, Wochenende-Ausflüge zu planen und sich Zeit zu nehmen für Sex. Sogar wenn man müde ist, sogar, wenn man gestresst und ausgelaugt ist, wenn das Baby schreit, sogar wenn der Nachwuchs am nächsten Tag um 5:30 morgens Fußballtraining hat. Nimm Zeit dafür. Das ist es wert.

Oh, und weil wir gerade von Sex reden…

11. SEX IST WICHTIG… SEHR WICHTIG

„Und weißt du die du weißt ob du oder sie abgleitest? Der Sex beginnt zu vergehen. Punkt. Kein weiterer Test ist notwendig.“

– Anonym

Ich kann mich noch an die Zeit im College erinnern, es war eine meiner ersten Beziehungen mit einer kleinen süßen Rothaarigen. Wir waren jung und naiv und verrückt nacheinander. Und, weil wir im gleichen Studentenwohnheim gewohnt haben, haben wir es getrieben wie die Karnickel.

Es war alles wonach sich ein 19 Jahre alter Mann sehnt.

Dann, nach ein oder zwei Monaten, hatten wir unsre schwere Zeit in der Beziehung. Wir haben öfter gestritten, haben einander geärgert, und plötzlich ist unsere mehrere-Male-pro-Tag Gewohnheit magisch ausgetrocknet. Und es war nicht nur sie, sondern auch ich. Zur Überraschung meines jugendlichen männlichen Gemüts, war es sogar möglich, dass Sex verfügbar war und man es trotzdem nicht wollte.

Es war fast so, als wäre der Sex mit Gefühlen verbunden. Für einen dummen 19-Jährigen war das ein totaler Schock.

Das war das erste Mal, dass ich eine Wahrheit über Beziehungen entdeckt habe: Sex ist der Zustand eines Bundes. Ist die Beziehung gut, wird auch der Sex gut sein. Ihr beide werdet es wollen und genießen. Wenn die Beziehung schlecht ist – wenn es ungelöste Probleme gibt und unausgesprochene negative Gefühle – dann ist der Sex oft das erste, was aus dem Fenster geworfen wird.

Das wurde hunderte Male in den Emails wiederholt. Die Natur des Sex selbst variierte ein wenig unter den Paaren – manche Paare nehmen sexuelle Experimente ernst, andere sind feste Vertreter von Häufigkeit, andere verlieren sich in Fantasien – aber das Prinzip dahinter war überall das gleiche: beide Partner sollen so oft wie möglich sexuell befriedigt sein.

Aber Sex hält nicht nur die Beziehung gesund, viele Leser haben vorgeschlagen, dass sie ihn nutzen um ihre Beziehung zu heilen. Dass wenn die Dinge zwischen ihnen kühl werden oder es viel Stress oder andere Dinge gibt (z.B. Kinder), dann gehen sie so weit, eine sexy Zeit für sich einzuplanen. Sie sagen das ist wichtig. Und dass es das wert ist.

Ein paar Leute sagten sogar, dass, wenn ihre Beziehung anfängt sich abgestanden anzufühlen, dann machen sie sich aus, eine Woche lang jeden Tag Sex zu haben. Dann, als wäre es Magie, in der nächsten Woche fühlen sie sich wieder großartig.

Einsatz der Marvin Gaye Melodie:

12. SEI PRAKTISCH, UND MACHE REGELN FÜR DIE BEZIEHUNG

„Es gibt kein 50/50 bei der Haushaltsreinigung, der Kindererziehung, der Urlaubsplanung, dem ausräumen des Geschirrspülers, im Geschenke kaufen, dem Mahlzeiten kochen, dem Geld verdienen, etc. Je früher man das akzeptiert, desto glücklicher ist jeder. Wir alle haben Dinge die wir gerne tun und die wir zu tun hassen; wir alle haben Dinge in denen wir gut sind und solche in denen wir nicht gut sind. REDE mit deinem Partner über diese Dinge, wenn es darum geht all den Mist aufzuteilen und zu überwinden, der im Leben erledigt werden muss.“

– Liz

Jeder hat ein Bild davon im Kopf, wie eine Beziehung funktionieren sollte. Beide Leute teilen die Verantwortung. Beide Leute achten darauf, die Zeit gemeinsam und die Zeit für sich ausgewogen zu balancieren. Beide verfolgen angenehme und belebende Interessen für sich und teilen den Nutzen miteinander. Beide wechseln sich ab beim reinigen der Toilette und beim einander ermuntern und beim kochen der Gourmet Lasagne für die erweiterte Familie zu Thanksgiving (aber nicht alles zur gleichen Zeit).

Dann gibt es Beziehungen die wirklich funktionieren.

Chaotisch. Stressig. Fehlkommunikation die überall herumfliegt, so dass ihr beide euch fühlt als würdet ihr ständig gegen eine Wand reden.

Es ist Fakt, dass Beziehungen unvollkommene, chaotische Angelegenheiten sind. Und aus diesem einfachen Grund, dass wir umgeben sind von unvollkommenen, chaotischen Leuten – Leute die unterschiedlichen Dinge zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedliche Weise wollen und oh, sie haben vergessen es Dir zu sagen? Nun ja, vielleicht hast du nicht zugehört, Arschloch.

Das gemeinsame Thema dieses Ratschlags hier war, pragmatisch zu sein. Wenn die Ehefrau ein Anwalt ist und 50 Stunden in der Woche im Büro verbringt, und der Ehemann ein Künstler ist, der die meisten Tage Zuhause arbeiten kann, macht es für ihn mehr Sinn den Großteil der Tag-für-Tag Erziehungs-Aufgaben zu erledigen. Wenn die Reinheits-Standards der Ehefrau aussehen wie ein Heim & Garten Katalog und der Ehemann seit sechs Monaten durch die Wohnung geht, ohne die leichte Befestigung zu bemerken die von der Decke hängt, dann macht es Sinn, dass die Frau mehr der Reinigungs-Aufgaben Zuhause erledigt.

Es ist Zeit für die Grundlagen: Die Aufteilung der Aufgaben macht es allen leichter. Findet heraus worin ihr gut seid, was ihr zu tun liebst/hasst, dann plant entsprechend. Meine Frau liebt es, sauber zu machen (nein, wirklich), weil sie stinkende Sachen hasst. Rate mal wer den Abwasch und den Müll übernimmt? Ich. Weil es mir nichts ausmacht. Ich würde sieben Mal vom gleichen Teller essen. Ich würde eine tote Ratte nicht riechen, selbst wenn sie unter dem Polster liegen würde auf dem ich schlafe. Ich würde den ganzen Tag Müll durch die Gegend werfen. Hier Liebling, lass mich das für dich tun.

Außerdem haben viele Paare vorgeschlagen, Regeln für die Beziehung aufzustellen. Das klingt kitschig, aber es ist absolut praktisch. In welchem Ausmaß werdet ihr die Finanzen teilen? Wie viele Schulden werden gemacht oder getilgt? Wie viel kann jede Person ausgeben ohne den anderen fragen zu müssen? Welche Einkäufe sollten gemeinsam gemacht werden, oder traut ihr einander zu, das getrennt zu tun? Wie entscheidet ihr, welche Ausflüge ihr unternehmen werdet?

Führt Gespräche über diese Themen. Sicher, das ist nicht sexy oder cool, aber es muss getan werden. Ihr teilt euer Leben miteinander, also müsst ihr die Bedürfnisse und Ressourcen jeder Person planen und abrechnen.

Eine Person hat sogar gesagt, dass sie und ihr Ehemann jedes Jahr „jährliche Rückblicke“ führen. Sie hat mich gleich gebeten nicht zu lachen, weil dass es ihr Ernst ist. Sie machen jährliche Rückblicke bei denen sie diskutieren, was im Haushalt los ist, was sie mochten, was nicht und was sie im kommenden Jahr ändern wollen. Diese Sachen klingen lahm, aber das ist es, was Paare am laufenden hält, darüber was bei ihnen los ist. Und weil sie ihre Finger immer am Puls der Bedürfnisse des anderen haben, wachsen sie wahrscheinlicher zusammen statt auseinander.

13. LERNE AUF DEN WELLEN ZU REITEN

„Ich bin seit 44 Jahren verheiratet (4 Kinder, 6 Enkel). Ich denke das wichtigste, was ich in diesen Jahren gelernt habe ist, dass die Liebe die ihr füreinander fühlt sich ständig verändert. Manchmal fühlt man tiefe Liebe und Zufriedenheit, ein anderes Mal möchtest du mit deinem Ehepartner nichts zu tun haben; manchmal lacht ihr gemeinsam, manchmal schreit ihr einander an. Das ist wie eine Fahrt auf der Achterbahn, Hochs und Tiefs die ganze Zeit, aber wenn ihr lange genug zusammenbleibt, werden die Tiefen weniger ernst und die Höhen sind liebender und zufriedener. Also selbst wenn du denkst, dass du deinen Partner nicht noch mehr lieben könntest, das kann sich ändern, wenn du ihm die Chance gibst. Ich denke die Leute geben zu schnell auf. Man muss die Art von Person sein, die man von deinem Partner zu sein erwartet. Wenn man das macht, macht das einen gewaltigen Unterschied.“

– Chris

Unter den hunderten von Analogien die ich in den letzten Wochen gesehen habe, ist eine an mir hängen geblieben. Eine Krankenschwester hat mir eine Email geschrieben, dass sie es gewohnt ist, mit betagten Patienten zu arbeiten. Eines Tages sprach sie mit einem Mann in seinen späten 80ern über Ehe und warum seine so lange gedauert hat. Der Mann sagte etwas wie: „Beziehungen existieren in Wellen, die Leute müssen lernen, auf ihnen zu reiten.“ Als ich ihn gebeten habe mir das zu erklären, sagte er, dass es, wie im Meer, dauernd Wellen von Gefühlen in der Beziehung gibt, Höhen und Tiefen – manche Wellen dauern Stunden, manche Monate oder sogar Jahre. Der Schlüssel ist es zu verstehen, dass ein paar dieser Wellen alles mit der Qualität der Beziehung zu tun haben – Leute verlieren ihre Arbeit, Familienmitglieder sterben, Paare ziehen um, Karrieren ändern sich, man macht viel Geld, man verliert viel Geld. Deine Aufgabe als engagierter Partner ist es, einfach auf den Wellen zu reiten mit der Person die du liebst, egal wohin ihr geht. Denn keine dieser Wellen besteht für immer. Und letztendlich bleibt man beisammen.

„Vor zwei Jahren habe ich begonnen meiner Frau ein paar Sachen zu verübeln. Es hat sich so angefühlt als würden wir entlang schwimmen, einen guten Job tun in der gemeinsamen Existenz und Erziehung, aber hatten keine wirklich stabile Verbindung. Es hat sich bis zu einem Punkt verschlechtert, an dem ich daran dachte mich von ihr zu trennen; doch wann immer ich intensiv darüber nachdachte, konnte ich nicht wirklich ein Thema ausmachen, das als Auslöser dienen konnte. Ich kannte sie als beeindruckende Person, Mutter und Freund. Ich habe mir oft auf die Zunge gebissen und die Hoffnung aufrechterhalten, dass das Unwohlsein genauso plötzlich verschwindet wie es aufgetaucht ist. Erfreulicherweise ist das passiert und ich liebe sie mehr denn je. Das letzte Stück Weisheit ist also, dem Ehepartner den Nutzen von Zweifel zu gewähren. Wenn ihr für eine lange Zeit glücklich seid, dann aus gutem Grund. Sei geduldig und fokussiere dich auf die vielen Aspekte die immer noch existieren, wegen denen du dich ursprünglich verliebt hast.“

– Kevin

Ich möchte einen Moment nehmen und allen Lesern danken die sich die Zeit genommen haben zu schreiben und es mir zu senden. Wie immer hat es mich demütig gemacht, als ich all die Weisheit und die Lebenserfahrung gesehen habe. Es gab viele viele viele hervorragende Antworten mit gütigen aufrichtigen Ratschlägen. Es war hart, diejenigen auszuwählen die es hierher geschafft haben, und in vielen Fällen hätte ich dutzende verschiedene Zitate nehmen können, die fast exakt das gleiche ausgesagt haben.

Erfahrungen wie diese erstaunen mich immer, weil wenn man tausende von Leuten nach einem Ratschlag für etwas fragt, erwartet man tausende verschiedener Antworten. Aber in beiden Fällen bisher war der Großteil der Ratschläge überwiegend der gleiche. Das zeigt wie ähnlich wir in Wirklichkeit sind. Und egal wie schrecklich die Dinge vielleicht werden, wir sind nie so alleine wie wir denken.

Ich würde es damit beenden indem ich den Ratschlag in einem aufgeräumten Abschnitt zusammenfasse. Aber wieder einmal, ein Leser namens Margo hat das viel besser getan, als ich das je könnte. Also ende ich mit den Worten von Margo:

„Wir können durch alles durchkommen, solange wir uns nicht gegenseitig zerstören. Das bedeutet emotional, physisch, finanziell oder spirituell. Mach nichts Verbotenes das diskutiert werden muss. Beschämt und verspottet einander niemals für die Dinge die ihr tut, um euch glücklich zu machen. Schreibt nieder warum ihr euch verliebt habt und lest es jedes Jahr bei eurem Jubiläum vor (oder auch öfter). Schreibt einander oft Liebesbriefe. Kümmert euch zuerst um euch. Wenn Kinder kommen, wird es einfach in Raserei zu geraten, indem sie zum Fokus eures Lebens werden… Vergesst nie die Liebe die sie erzeugt hat. Ihr müsst diese Liebe am Leben erhalten und sie mit Liebe füttern. Der Ehepartner kommt zuerst. Jeder von euch wird weiterhin wachsen. Nehmt den anderen mit. Seid derjenige der Wachstum willkommen heißt. Denkt nicht, dass der andere die Beziehung aufrechterhält. Ihr beide sollt annehmen, dass es an euch liegt, dass ihr beide an euch arbeitet. Seid leidenschaftlich dabei das Haus zu reinigen, die Mahlzeit zu kochen und euch um das Haus zu kümmern. Das ist für jeden täglich erforderlich, macht es mit Spaß, glücklich und macht es gemeinsam. Jammert nicht, dass euer Partner bei irgendjemandem ist. Liebt sie für das was ihr sind. Liebt einander selbst wenn ihr nicht in guter Stimmung seid. Vertraut einander. Gebt einander den Gefallen, immer zweifeln zu dürfen. Seid durchschaubar. Habt nichts zu verstecken. Seid stolz auf einander. Habt ein Leben außer mit einander, aber teilt es durch Gespräche. Verwöhnt und verehrt einander. Beratet einander jetzt, bevor ihr es braucht, damit ihr beide offen seid, gemeinsam an eurer Beziehung zu arbeiten. Widersprecht einander mit Respekt für die Gefühle des anderen. Seid offen euch zu ändern und akzeptiert Unterschiede. Druckt das aus und denkt täglich daran.“

Geschrieben von Mark Manson, übersetzt aus dem Englischen von Daniel Pikal